Zum Inhalt springen

Puppen als Kulturgut.

Ein Wanderzirkus mischt die Kirmes auf: Zwischen Fachwerkhäusern, einem Karussell und einer Schießbude reitet unter anderem eine Artistin im blauen Kleid ein. Diese Szene spielt zu Beginn des 20.  Jahrhunderts und spielen ist hier wörtlich zu nehmen: Spielzeughersteller schufen die 67 beinahe lebensgroßen Figuren, die auf der „Thüringer Kirmes“ zu sehen sind. Mit dem Ensemble warben die Unternehmer auf der Weltausstellung von 1910 in Brüssel gemeinsam für die Sonneberger Spielzeugindustrie – und gewannen den Grand Prix. Die wertvolle Schaugruppe gehört heute dem Deutschen Spielzeugmuseum Sonneberg, der ältesten Spezialsammlung für Spielzeug in Deutschland. Weitere Schätze sind Thüringer Porzellanpuppen, frühe Käthe-Kruse-Puppen, Holzspielzeug des 18. und 19. Jahrhunderts aus Sonneberg, dem Erzgebirge und den Alpentälern, eine kleine, aber kostbare Gruppe Spielzeug aus dem alten Ägypten, antikes Spielzeug aus Griechenland und Rom sowie die Schaugruppe „Gulliver in Liliput“. Doch auch der Teddybär und die Modelleisenbahn werden ausgiebig gewürdigt.

Veröffentlicht am:
13.12.2021