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Johannes Ludwig und Sascha Benecken stehen nebeneinander in ihren Rennrodelanzügen und lachen in die Kamera. Beiden tragen ihren Helm unter dem Arm.

Rennrodeln das ganze Jahr: Die Ilmenauer Rennschlittenbahn.

Rennrodeln kann man nur im Winter? Von wegen! Die TeamThüringen23-Kollegen Sascha Benecken und Johannes Ludwig messen sich im Video „Rodel-Rodeo“ auch ohne Eis auf der Thüringer Rennschlittenbahn „Wolfram Fiedler“. Die Ilmenauer Bahn ist international bekannt dafür, dass sie das ganze Jahr über befahren werden kann. Neben dem Namensgeber, dem Rennrodel Urgestein, Wolfram Fiedler, rodelten sich hier bereits viele weitere Legenden bis an die Weltspitze. Werfen Sie einen Blick hinter die Geschichte der Bahn, ihren Sommerrodelcup sowie ihre bekanntesten Gesichter.

  • Wir sehen ein Bild der Ilmenauer Rodelbahn von oben, Die Bahn hinunter ins Tal.
  • Johannes Ludwig und Sascha Benecken stehen in Rennrodelanzügen nebeneinander. Beide haben einen Helm unter den Arm geklemmt.

Eine Rennrodelbahn macht Geschichte

Auf einer Strecke von über 400 Metern, fast 12 Prozent Gefälle und einer Höchstgeschwindigkeit von 77 Kilometern pro Stunde messen sich Rennrodler auf der 1989 fertiggestellten Ilmenauer Rennschlittenbahn „Wolfram Fiedler“. Sie ist für Laien und Profis nutzbar und erlangte als Sommerrodelbahn internationale Bekanntheit. Durch ihre Glasfaser-Module ist die Kunststoffrodelbahn auch im Sommer befahrbar und Wintersportler können im Sommer für die kommende Saison trainieren.

Dafür werden Rollen an den Kufen der Rennrodelschlitten befestigt. Eiskanäle und Naturrodelbahnen sind hingegen nur im Winter befahrbar. Die Eiskanäle oder auch Kunsteisbahnen werden dabei mit integrierten Kältemaschinen (ähnlich einer Schlittschuhbahn) künstlich vereist, damit gerodelt werden kann. 

Die Rennschlittenbahn wurde als Ausrichtungsort durch den seit 1990 stattfindenden FIL-Sommer Rodel Cup bekannt. Der Internationale Rodelverband Fédération Internationale de Luge (FIL) ist der Veranstalter des Rennens, wohingegen der Rodelclub Ilmenau und der Thüringer Schlitten- und Bobsportverband das Rennen ausrichten. Jährlich am ersten Septemberwochenende strömt die internationale Elite des Wintersports nach Ilmenau, um sich vor der Wintersaison zu messen.

Der Eingang des Rodelclubs Ilmenau. Ein Modell der Rodelbahn mit einem Schlitten darin und einer Puppe als Fahrer. Links daneben eine Infotafel zur Bahn.

Wer ist eigentlich Wolfram Fiedler?

Der berühmte Namensgeber der Ilmenauer Rennrodelbahn wurde am 29. September 1951 in Ilmenau geboren. Im Alter von 14 Jahren kam Fiedler an die Kinder- und Jugendsportschule in Oberwiesenthal. Dort wurden seine Talente im Rennrodeln gefördert. Neben seiner sportlichen Karriere machte der Ilmenauer Abitur, erlernte den Beruf des Werkzeugmachers und schloss ein Fernstudium zum Diplomsportlehrer in Leipzig ab.

Fiedlers Karriere war geprägt von zahlreichen Erfolgen: angefangen von Bronze bei der Junioren-EM 1968 über zwei Europameistertitel 1972 und 1976 bis hin zum Weltmeistertitel 1975. Auch zwei Bronzemedaillen bei den Olympischen Spiele 1972 in Japan konnte sich Fiedler auf die Fahne schreiben. 1976 gab der Rennrodler nach seinem zweiten EM-Titel das Ende seiner aktiven Sportlerkarriere bekannt. Anschließend blieb er dem Sport noch Jahre als Verbandstrainer erhalten, bis der ehemalige Spitzensportler 1988 an den Folgen einer Krebserkrankung verstarb.

Der FIL-Sommercup

Zwei Jahre nachdem der Spitzenrodler Wolfram Fiedler verstarb, fand im Jahr 1990 die Prämiere des Sommerrodelcup in Ilmenau statt, das „Wolfram-Fiedler-Gedächtnisrennen“. Zwei Jahre darauf wurde der Wettkampf als internationales Rennen ausgeschrieben. Seit 1994 läuft das Rennen unter dem heutigen Namen „FIL-Sommercup“ und ist im internationalen Wettkampfkalender des FIL etabliert. Um die eingespielten Rennläufe spannender zu gestalten, wurden 2004 und 2007 neue Wettkampfmodi eingeführt. Die Nachwuchssportler bekommen seitdem die Möglichkeit, sich direkt mit den Spitzenrodlern zu messen und starten in keinen separaten Klasse. Im Jahr 2023 wird bereits das 30-jährige Jubiläum des beliebten Sommerrodelcups gefeiert.

  • Eine Infotafel über Ilmenau, die erfolgreichste Rodel- und Bobstadt der Welt. Aufgelistet sind diverse Erfolge, die Rodler und Bobfahrer der Stadt errungen haben.
  • Ein Blick über die Rodelbahn Ilmenau ins Tal.

Legenden der Bahn

Nicht nur der Ilmenauer Wolfram Fiedler fuhr internationale Erfolge für den Rennrodelsport ein. Lernen Sie einen Teil unser rasanten Ilmenauer Wintersport-Prominenz kennen:

Wolfgang Scheidel

  • Geb. 09.03.1943 in Ilmenau

Erfolge:

  • 1x Gold Olympia (1972)
  • 1x Gold WM (1965)
  • 2x Bronze WM (1969 und 1970)
  • 2x Bronze EM (1970 und 1971)
  • 3x DDR-Meister

 

Hans Rinn

  • Geb. 19.03.1953 in Langewiesen

Erfolge:

  • 2x Gold Olympia (1976, 1980)
  • 1x Bronze Olympia (1976)
  • 4x Gold WM (2x 1977, 1980)
  • 7x Gold EM (2x 1973, 1974, 1975, 1978, 1979, 1989)
  • 4x Silber EM (197, 1977, 1978, 1979, 1982)
  • 1x Bronze EM (1975)

 

Norbert Hahn (Doppel mit Hans Rinn)

  • Geb. 06.01.1954 in Elbingerode

Erfolge:

  • 2x Gold Olympia (1976, 1980)
  • 1x Gold WM (1977, 1980)
  • 1x Silber (1979)
  • 1x Bronze WM (1978)
  • 1x Silber WM (1973)
  • 1x Gold EM (1973, 1975, 1978, 1980)
  • 3x Silber EM (1974, 1977, 1979)

 

Ute Oberhoffner (geb. Weiß)

  • Geb. 15.09.1961 in Ilmenau

Erfolge:

  • 1x Silber Olympia (1988)
  • 1x Bronze Olympia (1984)
  • 3x Bronze WM (1983, 1987, 1989)
  • 1x Gold EM (1988)
  • 1x Bronze EM (1986)

 

Jens Müller

  • Geb. 06.07.1965 in Torgau

Erfolge:

  • 1x Gold Olympia (1988)
  • 1x Bronze Olympia (1998)
  • 1 x Gold WM (2000)
  • 2x Gold EM (1996, 2000)

 

Stefan Krauße (Doppel mit Jan Behrendt)

  • Geb. 17.09.1967 in Ilmenau

Erfolge:

  • 2x Gold Olympia (1992, 1998)
  • 1x Silber Olympia (1988)
  • 1x Bronze Olympia (1994)
  • 4x Gold WM (1989, 1991, 1993, 1995)
  • 1x Gold EM (1996)

 

Jan Behrendt (Doppel mit Stefan Krauße)

  • Geb. 20.01.1967 in Ilmenau

Erfolge:

  • 2x Gold Olympia (1992, 1998)
  • 1x Silber Olympia (1988)
  • 1x Bronze Olympia (1994)
  • 4x Gold WM (1989, 1991, 1993, 1995)
  • 1x Gold EM (1996)

André Lange

  • Geb. 28.06.1971 in Ilmenau

Erfolge:

  • 4x Gold Olympia (2002, 2x 2006, 2010)
  • 1x Silber Olympia (2010)
  • 8x Gold WM (2000, 2x 2003, 2004, 2005, 2007, 2x 2008)
  • 4x Silber WM (2000, 2001, 2005, 2009)
  • 2x Bronze WM (2004, 2007)
  • 8x Gold EM (2000, 2002, 2004, 2005, 2006, 2007, 2009, 2010)
  • 7x Silber EM (2002, 2x 2003, 2005, 2006, 2008, 2010)

 

Steffen Sartor (geb. Skel) (Doppel mit Steffen Wöller)

  • Geb. 14.06.1971 in Bad Salzungen

Erfolge:

  • 1x Gold WM (2000 im Team,
  • 2x Silber WM (2000, 2x 2001)
  • 1x Bronze WM (1997)
  • 3x Gold EM (2002, 2x 2004)
  • 3x Silber EM (1998, 2x 2000)

 

Johannes Ludwig

  • Geb. 14.02.1986 in Suhl

Erfolge:

  • 3x Gold Olympia (2018, 2x 2022)
  • 1x Bronze Olympia (2018)
  • 2x Gold WM (2017, 2020)
  • 1x Bronze WM (2013)
  • 4x Silber EM (2010, 2014, 2019, 2021)
  • 2x Bronze EM (2010, 2013)

 

Sascha Benecken (Doppel mit Toni Eggert)

  • Geb. 14.02.1990 in Suhl

Erfolge:

  • 1x Silber Olympia (2022)
  • 1x Bronze Olympia (2018)
  • 6x Gold WM (2012, 2x 2019, 2x 2020, 2021)
  • 7x Silber WM (2012, 2013, 2016, 2x 2017, 2019, 2021)
  • 3x Bronze WM (2017, 2019, 2021)
  • 6x Gold EM (2x 2013, 2x 2016, 2018, 2022)
  • 4x Silber EM (2017, 2018, 2019, 2022)
  • 1x Bronze EM (2012)

 

Dajana Eitberger

  • Geb. 07.01 1991 in Ilmenau

Erfolge:

  • 1x Silber Olympia (2018)
  • 4x Bronze WM (2016, 2019, 2x 2021)
  • 2x Gold EM (2x 2015)
  • 2x Bronze EM (2014, 2019)
  • 2x Gold Junioren WM (2x 2011)
  • 1x Silber Junioren EM (2011)

 

Max Langenhan

  • Geb. 21.02.1999 in Friedrichroda

Erfolge:

  • 1x Gold U23-WM (2021)
  • 1x Gold U23-EM (2020)
  • 1x Silber U23-EM (2022)
  • 1x Bronze U23-EM (2021)
  • 3x Gold Junioren-WM (2x 2018, 2019)
  • 2x Silber Junioren-WM (2017, 2019)
  • 1x Bronze Junioren-WM (2017)
  • 4x Gold Junioren-EM (2x 2017, 2x 2018)

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