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Vor der WM, hinter den Kulissen.

Wenn die Rennrodel- und Biathlon-Weltmeisterschaften 2023 in Oberhof starten, dann müssen nicht nur die Athleten in Top-Form sein, sondern auch die Wettkampfstätten. Dafür sorgen in Thüringens Wintersport-Mekka zahlreiche haupt- und ehrenamtliche Helfer. Zusammen mit den TeamThüringen23-Mitgliedern Erik Lesser, Lucas Fratzscher und Max Langenhan haben wir einige dieser unbekannten Helden getroffen und gemeinsam einen Blick hinter die Kulissen der Sportanlagen geworfen.

Wie lässt sich eine Loipe auch bei wenig Schnee optimal präparieren? Wer sorgt beim Biathlon dafür, dass die Athleten nicht zu viele Strafrunden laufen? Und was braucht man, um eine Rodelbahn zu vereisen? Das verraten uns Tina Vogler, Detlef Kotlinsky und Andrej Bäcker, die als Kampfrichterin, Schneemanager und Eismeister dafür sorgen, dass die Sportler beste Bedingungen bei ihrem Kampf um die Medaillen vorfinden.

Tina Vogler – die Kampfrichterin.

Schon als Kind wurde Tina Vogler mit dem Biathlon-Fieber infiziert. Zusammen mit ihren Eltern besuchte sie regelmäßig die Weltcups, ließ sich vom Sport begeistern und von der Stimmung mitreißen. Ihr Entschluss stand fest: Sie wollte Teil der Biathlon-Familie werden. Aber nicht als Athletin, sondern als ehrenamtliche Kampfrichterin, die den Sportassen schon mal sagt, wo es langgeht.

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Tina, wie wird man zur Biathlon-Kampfrichterin?

Tina Vogler: Zunächst einmal muss man Mitglied in einem Skiverein sein. Ein Lehrgang mit schriftlicher Prüfung qualifiziert dann zur Kampfrichterin.

Und wann hast du deine Prüfung abgelegt?

Tina Vogler: Das ist mittlerweile vier Jahre her.

Du warst ja bereits mehrfach beim Weltcup im Einsatz. Kannst du dir aussuchen, wo du eingesetzt wirst?

Tina Vogler: Nein. Wir werden in einem Rotationsprinzip eingesetzt. So muss man mal an der Strecke, mal an der Strafrunde oder der Munitionskontrolle und mal am Schießstand seinen Dienst tun. Letzteres ist meine Lieblingsstation.

Tina Vogler freut sich gleich doppelt auf die Biathlon-WM in Oberhof – als leidenschaftlicher Fan und als Kampfrichterin.

Andrej Bäcker – Eismeister.

Mit Blick auf die Rennrodel-Weltmeisterschaft kommt Andrej Bäcker eine ganz besondere Bedeutung zu. Denn er ist Eismeister der LOTTO Thüringen EISARENA Oberhof. Ein anstrengender Job, für den er schon morgens um vier an der Strecke sein muss, um das Eis optimal zu präparieren. Aber auch ein Job, den der Wintersport-Fan voller Leidenschaft ausübt.

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Hallo Andrej, wie wird man Eismeister? Gibt es da eine Ausbildung?

Andrej Bäcker: Nein, eine Ausbildung gibt es nicht. Zunächst begleitet man einen anderen Eismeister, schaut ihm zu. Zudem ist es wichtig, dass man ein gutes Auge und ein Gefühl fürs Eis hat. So wächst man mit der Zeit in den Job.

Und warum hast du dich für den Job als Eismeister entschieden?

Andrej Bäcker: Der Wintersport hat mich schon als Kind begeistert. Später habe ich dann selbst Leistungssport betrieben. Da war mir klar, dass ich auch nach meiner Karriere dem Wintersport treu bleibe. Von einem Freund habe ich dann erfahren, dass sie in der LOTTO Thüringen EISARENA Oberhof Hilfskräfte suchen. So hat es 2007 angefangen. Und seit 2014 darf ich mich offiziell Eismeister nennen.

Gerade für die Thüringer Rennrodler ist die Weltmeisterschaft 2023 ein Highlight. Für dich auch?

Andrej Bäcker: Auf jeden Fall. Ich freue mich schon auf die Wettkämpfe vom 27. bis 29. Januar und darauf, den Sportlern Top-Bedingungen zu Verfügung stellen zu können.Und natürlich bin ich auch gespannt darauf, wie sich die Rodelasse aus dem TeamThüringen23 schlagen.

Dank Andrej Bäcker und seinem Team ist die LOTTO Thüringen EISARENA Oberhof startklar für die Rennrodel-WM 2023. Und darüber freut sich Andrej genauso wie die Sportler.  

Detlef Kotlinsky – der Schneemanager.

Als Langläufer hat es nicht ganz bis zur Weltklasse gereicht. Aber als Schneemanager ist er einsame Spitze. Sein halbes Leben lang kümmert sich Detlef Kotlinsky mittlerweile um den Schnee in Oberhof. Ob Pulver-, Papp-, Alt- oder Neuschnee, er sorgt bei allen Verhältnissen für beste Verhältnisse.

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Detlef, wie bist du zum Schneemanager geworden?

Detlef Kotlinsky: Bereits während meiner aktiven Karriere als Langläufer habe ich mich für Schnee, seine Beschaffenheit und wie man ihn optimal präpariert interessiert. Da war der Weg nach dem Karriereende vorgezeichnet.

Und seit wann bist du Schneemanager?

Detlef Kotlinsky: Angefangen habe ich vor gut 30 Jahren. Und seit rund 20 Jahren bin ich nun hauptverantwortlich für den Schnee und die Loipen hier in Oberhof.

In den letzten Jahren war natürlicher Schnee ja immer wieder mal Mangelware und die „Schneekanonen“ mussten zum Einsatz kommen. Wie viele davon gibt es denn in Oberhof?

Detlef Kotlinsky: Unsere Beschneiungsanlage besteht aus insgesamt 25 „Schneekanonen“, mit denen wir ab ­­–4°C unseren eigenen Schnee produzieren können.

Naturschnee oder technischer Schnee – egal, mit welchen Bedingungen Detlef Kotlinsky es zu tun bekommen wird, er wird für optimale Strecken sorgen.

Veröffentlicht am:
11.01.2023