KULTUR

Was für ein Theater!

Das Ekhof-Theater.

Um die Führungsrolle im Theater wetteiferten im 17. Jahrhundert vor allem Frankreich und Italien. Doch wer heute erleben möchte, zu welcher Blüte Singspiel, Oper und Drama im Barock gelangten, muss das Gothaer Schloss Friedenstein besuchen. In dessen Westturm befindet sich das älteste Barocktheater mit einer hölzernen Bühnenmaschinerie, die noch funktioniert und manuell betrieben wird. Herzog Friedrich I. von Sachsen-Gotha-Altenburg ließ das Kleinod zwischen 1681 und 1687 errichten und leistete sich eine Kulissenbühne nach italienischem Vorbild – mit sämtlichen Finessen der damaligen Zeit. Beispielsweise befinden sich unter der Bühne 18 Wagen, mit deren Hilfe ganze Landschaften ein- und ausfahren. Ein raffiniertes System aus Wellbäumen und Seilen ermöglicht es, die Kulissen gleichzeitig und geräuscharm zu verschieben. Den Höhepunkt seiner Bedeutung erlebte das Theater in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, als Herzog Ernst II. ein festes Schauspielensemble engagierte – ein Novum an deutschen Höfen. Die Leitung übernahm 1775 Conrad Ekhof, einer der berühmtesten Schauspieler seiner Zeit. Nach ihm ist das Barocktheater heute benannt. Zudem findet jeden Sommer das Ekhof-Festival statt mit Opern, Schauspielproduktionen, Lesungen und Konzerten.

Skat: König unter den Kartenspielen

Richard Strauss’ Leidenschaft für das Skatspiel war so groß, dass er es sogar in seine Oper „Intermezzo“ integrierte. Übrigens lagen die thüringischen Wirkungsstätten des Komponisten – Meiningen und Weimar – gar nicht so weit von der Stadt entfernt, aus der das Skatspiel stammt: Altenburg.