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Scannen statt knipsen

Das Lindenau-Museum im Jahr 2030: Studenten der Kunstgeschichte machen Bilder von antiken Skulpturen, doch keiner benutzt eine Digitalkamera. Stattdessen werden die Statuen und Büsten von oben bis unten gescannt. In Sekundenbruchteilen entstehen 3-D-Kopien für zu Hause. Diese Situation mag nach Science-Fiction klingen. Jenaer Forscher haben aber dazu beigetragen, dass sie Realität werden könnte. Das Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik (IOF) hat eine Kamera entwickelt, die Objekte präzise dreidimensional abbildet. Zuvor waren solche Geräte umständlich zu bedienen und nur stationär einsetzbar. Auch wenn die IOFKamera „Kolibri-mobil“ für Verbraucher noch zu kostspielig ist – vielseitig einsetzen lässt sie sich schon heute. Die Autoindustrie beispielsweise kann damit die Qualität sämtlicher Bauteile eines Fahrzeugs prüfen.  Medizintechniker können Prothesen noch genauer anpassen. Und Kriminalisten scannen blitzschnell die Fußspuren von Einbrechern statt zu warten, bis ein Gipsabdruck ausgehärtet ist.

Veröffentlicht am:
14.12.2021