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Von Hand gefertigt – Griebel-Zwerge in der traditionsreichen Zwergwerkstatt

Zwergstatt

Zwergstatt

Der Gartenzwerg:
Charmante Kultfigur aus Gräfenroda

Der Gartenzwerg – kaum eine andere Figur verbindet Tradition, Handwerkskunst und Humor so charmant wie er. Obwohl er heute in Gärten auf der ganzen Welt zu finden ist, liegen seine Ursprünge im Herzen Thüringens. Besonders Gräfenroda, ein kleiner Ort im Thüringer Wald, hat sich als Wiege dieser liebenswerten Figur etabliert.

Barock und Bergbau: die Ursprünge der tönernen Kultfigur

Gartenzwerge haben eine lange Geschichte, die bis ins Barockzeitalter zurückreicht. Damals schmückten Statuen kleinwüchsiger Menschen die prachtvollen Gärten der Adeligen. Ihre Beliebtheit als Gartenfigur setzte sich über Jahrhunderte fort. Der eigentliche Durchbruch der Zwerge begann jedoch im 19. Jahrhundert. Auf der Leipziger Messe von 1884 stellte eine Terrakottafirma aus Gräfenroda erstmals Zwerge aus Ton vor, die den hart arbeitenden Bergleuten des Thüringer Waldes nachempfunden waren. Sie wurden schnell zu beliebten Symbolen für Fleiß und Bodenständigkeit – und eroberten die Gärten Europas.

Gräfenroda als Wiege des Gartenzwergs

Im Herzen des Thüringer Waldes liegt Gräfenroda, das weltweit als Geburtsstätte der Gartenzwerge bekannt ist. Philipp Griebel, ein Pionier der Zwergenproduktion, gründete hier 1874 eine Terrakottafabrik. Seine Idee, Figuren aus Ton zu erschaffen, die das Leben und die Arbeit der Bergleute widerspiegelten, wurde ein voller Erfolg.

Ende des 19. Jahrhunderts boomte die Terrakottaproduktion in Gräfenroda. Zahlreiche Werkstätten stellten Gnome her, die nicht nur in Deutschland, sondern weltweit geschätzt wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzten sich die „Gartenzwerge“ als fester Bestandteil der Gartenkultur durch. Dank des Engagements der Kunsthandwerker auch in schwierigen Zeiten blieb diese Tradition bis heute lebendig und bewahrte ihre besondere Verbindung zu Thüringen.

Zwergstatt Philipp Griebel mit Inhaberin Helma Ortmann

Zwergstatt

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Tradition trifft Moderne: die Zwergstatt Gräfenroda

Die „Zwergstatt Gräfenroda“ – die einzig verbliebene traditionelle Zwergenmanufaktur der Welt – ist heute ein Ort, an dem die Geschichte und die Herstellung der Gartenzwerge hautnah erlebbar sind. Die Manufaktur, die auf Philipp Griebel zurückgeht, fertigt noch immer nach traditionellen Verfahren Zwerge aus Ton. Besucher können den spannenden Entstehungsprozess – vom Formen der Figuren bis zum kunstvollen Bemalen – aus nächster Nähe verfolgen.

Zusätzlich lädt ein liebevoll gestaltetes Museum in der Zwergstatt dazu ein, eine beeindruckende Sammlung von Gartenzwergen zu entdecken. Hier wird nicht nur die Vielfalt der Figuren deutlich, sondern auch ihre Entwicklung über die Jahrzehnte hinweg. Von klassischen Zwergen bis hin zu modernen Interpretationen – das Museum zeigt, warum diese Thüringer Gartenfiguren bis heute Kult sind.