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Tilibom Bären: Von Hand gemacht, von Herzen geliebt

Stofftiere sind ein beliebtes Geschenk. Vor allem, wenn sie mit so viel Leidenschaft und Liebe zum Detail hergestellt werden wie die Teddybären von Andrea Heese-Wagner.

Die Bärenmacherin aus Erfurt

Ein Schaufenster auf der Erfurter Krämerbrücke zieht Touristen und Einheimische ganz besonders an: Große und kleine Stofftierfreunde bewundern die kunstvollen Teddys von Tilibom. Betreiberin des mit nur 22,01 Quadratmetern kleinsten Ladens auf der Krämerbrücke ist Andrea Heese-Wagner.

Seit August 2020 fertigt sie hier einzigartige Teddybären in Handarbeit und verkauft sie unter dem Markennamen Tilibom. Der Name stammt aus einem Tiermärchen des russischen Schriftstellers Samuil Marschak. Schon früh begeisterte sich Heese-Wagner für das Nähen, doch erst nachdem sie 20 Jahre als Grafikdesignerin gearbeitet hatte, fasste sie den Mut, aus ihrer Leidenschaft auch ihren Beruf zu machen. Vor acht Jahren begann sie, sich den Bären zu widmen: „Und wenn man einmal damit angefangen hat, lässt einen das nicht mehr los.“

Preisgekrönte Autodidaktin: der Weg zum Teddybär

Heese-Wagner gewann 2021 mit ihrem Teddy „Ottfried“ die internationale Auszeichnung „Golden George“, eine der begehrtesten Trophäen unter Teddymachern. 2023 folgte ein weiterer „Golden George“ für ihr Bärchen „Maureen“. Verdiente Preise für die Unternehmerin, die sich die Herstellung von Stoffbären ganz allein beigebracht hat.

Aus bis zu 23 Fellteilen besteht ein Teddy. Vor allem die Gestaltung des Gesichts ist eine Herausforderung. Mit Nadel und Faden sowie Glasaugen aus Thüringer Glasbläserwerkstätten modelliert sie die feinen Züge. „So bekommt jeder Teddy seinen eigenen Charakter“, sagt Heese-Wagner.

Echte Künstlerbären statt nur Spielzeug

Seit Heese-Wagner auf der Krämerbrücke arbeitet, ist ihr bereits eine bunte Vielfalt an Teddybären „von der Nadel gehüpft“, wie sie es nennt. Die Teddys haben alle einen Vintage-Look und sehen aus, als hätten sie schon eine Weile auf dem Dachboden geschlummert. Dafür werden sie unter anderem mit Ölkreide, Antikwachs und Schleifpapier bearbeitet: „Der arme Bär muss da eine ganze Menge erdulden, bis er wirklich seinen besonderen Charakter erhält“, verrät die Künstlerin. Aber genau diese Patina macht den ganz speziellen Reiz der Bären aus.

Ihre Bären seien eher kein Spielzeug für Kinder, sagt Heese-Wagner, dafür sei die Herstellung zu aufwendig und das Resultat zu wertvoll. Denn es steckt jede Menge Qualität, Handarbeit und Leidenschaft in den Teddys.

Von der Krämerbrücke unter den Weihnachtsbaum: Adventszeit ist Teddysaison.

Ihr Laden auf der historischen Krämerbrücke ist für die Handwerkerin weit mehr als eine Verkaufsstelle. „Ich bin hier zu Hause. Das ist mein Leben.“ Und die Teddys? Auch die würden gar nicht mehr wegwollen. Doch gerade in der Adventszeit müssen die meisten ihrer Bären die Krämerbrücke verlassen: „Vorweihnachtszeit ist Teddysaison.“ Andrea Heese-Wagner ist sich sicher: „Jeder Bär hat irgendwo schon jemanden, der auf ihn wartet.“ Gerade an Weihnachten.

Andrea Heese-Wagner bei der Herstellung der Bären

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