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Hohenwarte-Stausee
Hohenwarte-Stausee

Tief eintauchen in Thüringen.

Wer Dingen gern auf den Grund geht, findet in Thüringen überraschend viele Gelegenheiten dazu. Denn für Taucher bietet der Freistaat einige spektakuläre Tauchspots. Begibt man sich hier ins kühle Nass, taucht man wahrlich in andere Welten ab und kann dabei erstaunliche Sachen entdecken. Bootswracks gehören genauso dazu wie Kunstwerke, schwarze Wände und sogar eine ganze Stadt. Die Vielseitigkeit der Thüringer Tauchspots begeistert auch Rodel-Weltmeisterin Dajana Eitberger, die seit einem Bali-Urlaub der Faszination Tauchen erlegen ist. Zusammen mit der gebürtigen Ilmenauerin verraten wir, welche Tauchreviere besonders reizvoll sind. Also tief Luft holen und eintauchen in die Thüringer Unterwasserwelt.

Abtauchen in der Nordhäuser Seenplatte.

 

Thüringens Atlantis

Wer in Nordhusias Kirche heiraten möchte, muss sich streng an den Dresscode halten: Neoprenanzug, Taucherbrille, Sauerstoffflasche. Denn Nordhusia liegt rund 13 Meter unter der Wasseroberfläche des Sundhäuser Sees und ist damit so etwas wie das Atlantis des Freistaats. Eine Stadtmauer mit Stadttor, ein Friedhof und mehrere Fachwerkhäuser gehören zu Thüringens „tiefst gelegener“ Stadt, die 2011 entstand und heute bis zu 10.000 Tauchbegeisterte pro Jahr anzieht.

Auf dem Grund des Sundhäuser Sees, der zur Nordhäuser Seenplatte gehört, liegen noch mehr Tauch-Highlights. Zum Beispiel eine eigene Kunstausstellung. Sie zeigt sieben Betonskulpturen des Künstlers Arno Mester, die 2019 im See versenkt wurden.

Fünf Schiffswracks in der geheimnisvollen Tiefe bilden eine weitere spannende Tauchkulisse. Darunter der Fischkutter „Charlotte III“, mit rund 14 Meter Länge das größte der fünf Wracks. Eine besondere Geschichte erzählt das Galileo-Wrack. Es wurde vom TV-Sender Pro7 versenkt, der in einem eigenen Beitrag zeigte, wie sich Bootsführer aus einem sinkenden Schiff befreien können. Heute liegt die Galileo in 9 Metern Tiefe und gehört zu den vielen filmreifen Attraktionen des Sundhäuser Sees.

 

Riesenkrebse im Möwensee

Was im Sundhäuser See Wracks und Häuser sind, sind im Möwensee Flora und Fauna. Hier machen vor allem die bis zu 20 Zentimeter großen Edelkrebse, beachtliche Exemplare der Rotfeder oder ganze Schwärme von Flussbarschen jeden Tauchgang zu einem tierischen Erlebnis. Dass es dabei jede Menge zu sehen gibt, liegt auch am klaren Wasser im Möwensee, für das der Spot unter Tauchern bekannt und beliebt ist.

Neben der Sicht beeindruckt die beachtliche Tiefe des Sees. Bis zu 46 Meter geht es im Möwensee hinab. Das Faszinierende: Dank der herausragenden Wasserqualität benötigt man selbst hier unten oftmals keine Lampe.

Für erfahrene Taucher ist die kleine Insel in der Mitte des Sees ein lohnendes Ziel. Allerdings muss man sich dabei die Luft gut einteilen und sollte einen Kompass dabeihaben. Dafür kann man mit etwas Glück aber einem Möwensee-Wels begegnen. Mit seiner Länge von bis zu 1,50 Meter ist er der König der Unterwasserwelt.

 

Ob Sundhäuser See oder Möwensee, die Nordhausener Seenplatte ist als Tauchrevier weit über Thüringens Grenzen hinaus bekannt. Nicht zuletzt dank der ansässigen Tauchschule „Tauchsportzentrum Nordhausen“. Sie ist Ausgangspunkt der Tauchgänge, die man hier buchen kann. Weiter Informationen zum Tauchplatz sowie zur Anreise und zu Übernachtungsmöglichkeiten gibt es auf der Website der Tauchschule.

  • Abenteuer tauchen: Schiffswrack im Sundhäuser See.
  • Einheimischer: Edelkrebs im Möwensee.

Weitere Tauchseen

 

Atemberaubende Welten im Thüringer Meer.

Das Stauseegebiet im Naturpark des Thüringer Schiefergebirges wird auch liebevoll das „Thüringer Meer“ genannt. Mittendrin: der Hohenwarte-Stausee. Das 27 Kilometer lange Gewässer bietet Tauchern eine Tiefe von bis zu 78 Metern. Das vorgegebene Tiefenlimit liegt jedoch bei 20 Metern. Wer noch weiter runter möchte, braucht die Begleitung einer örtlichen Tauchbasis oder muss einen Bootstauchgang buchen. Der Tauchplatz hält zudem ein versunkenes Pumphaus, ein Bootswrack und die schwarze Wand – eine senkrecht bis ins Wasser abfallende Schieferwand – parat. Bei der eindrucksvollen Landschaft rund ums Thüringer Meer kommen auch Kanuten und Segler auf ihre Kosten.

Der Nordstrand – Tauchen in Erfurt.

Abseits vom Schiefergebirge kann auch am Rande der Stadt Erfurt abgetaucht werden. Am Nordstrand, einer früheren Kiesgrube, haben sowohl Taucher als auch Nichttaucher ihren Spaß; denn der See hält eine Wasserski- und Wakeboardanlage parat. Etwas entspannter geht es für Tauchfans zu. Das Flachwasser ist bei einer Maximaltiefe von 14 Metern besonders für Tauchanfänger gut geeignet. Der Einstieg in den See wird von der ansässigen Tauchschule Yellow Submarine professionell begleitet. Beim anschließenden Tauchgang begegnen einem neben schwebenden Tannenwedeln Fische wie Karpfen, Rotfedern und der ein oder andere Hecht. Zu Ehren dieses Fisches steht mit einem kleinen Augenzwinkern im See in ca. 2,5 Metern Tiefe eine große Hechtfigur aus Holz. Perfekt für ein kleines Erinnerungsfoto an den Tauchgang in Thüringen.

  • Vor Erfurts Toren: das Tauchrevier Nordstrand.
  • Unter- und Überwasserspaß: Das Erholungsgebiet Nordstrand bei Erfurt.

Vom Eiskanal ins kalte Wasser – abtauchen mit Dajana Eitberger.

Normalerweise trifft man Dajana Eitberger auf den Rennrodelstrecken dieser Welt. Doch als Ausgleich zu Training und Wettkampf taucht die Weltmeisterin gern mal ab. Und das wortwörtlich. Für uns hat sie das Tauchrevier im Sundhäuser See erkundet.

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Veröffentlicht am:
15.05.2023