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Auch nach dem aktiven Sport immer noch eng mit der Rodelbahn verbunden

Dajana Eitberger: Zwischen Rodelbahn und Heimatgefühl

Wer viel rumkommt, verliert leicht den Bezug zu seinen Wurzeln. Könnte man meinen. Nicht so Dajana Eitberger. Die Rennrodlerin trägt ihre Heimat Thüringen stets im Herzen, egal wohin die internationalen Wettkämpfe sie verschlagen. Mit uns besuchte sie die Lieblingsorte ihrer Kindheit in und um ihren Geburtsort Ilmenau.

Es ist schon so eine Sache mit den Orten und Gefühlen. Was nennt man wie, was verbindet man womit? Dajana hat eine klare Sicht auf die Dinge. „Ich mache einen Unterschied zwischen Zuhause und Heimat. Zuhause ist nicht ortsgebunden und immer da, wo ‚meine beiden Männer‘ (Anm.: ihr Lebensgefährte Christopher Mayer und ihr gemeinsamer Sohn Levi) sind. Heimat ist für mich dort, wo ich meine Wurzeln habe. Und das ist für mich definitiv Thüringen – und Ilmenau. Auch heute noch habe ich ein Kribbeln im Bauch, wenn ich nach Ilmenau komme“, gesteht die Athletin lächelnd.

„Auch heute noch habe ich ein Kribbeln im Bauch, wenn ich nach Ilmenau komme.“

Dajana Eitberger

Von Ilmenaus Hügeln in die Welt des Wintersports

Zu dem Kribbeln gesellen sich automatisch die schönen Erinnerungen an „eine tolle Kindheit in Ilmenau“ mit ihrer Schwester, auf dem Spielplatz oder im Winter auf dem Rodelhügel. Dem Rodeln blieb sie treu, wechselte aber von den Ilmenauer Hügeln zur dortigen Rodelbahn, wo sie immer noch den A-Jugend-Bahnrekord hält. Schon als Grundschülerin gewann sie dort die ersten Schülerwettkämpfe und startet bis heute für den RC Ilmenau. Übrigens, wer Dajanas Spuren folgen möchte: Die Ilmenauer Rennschlittenbahn ist auch für Laien geöffnet.

Dajana ist mittlerweile in den Rodelbahnen dieser Welt zuhause und lässt in den sozialen Netzwerken Tausende Follower daran teilhaben. Auch privat reist sie gern, wenn sie sich nicht beim Heimwerken oder Kochen auspowert oder ihr Familienleben genießt. Doch wie sah ihr Leben in Ilmenau aus vor ihrer Wintersportkarriere, die sie 2018 mit einer Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang krönte?

Dajana Eitbergers Rückzugsorte in ihrer Heimat Ilmenau

Mit ihrer Geburtsstadt Ilmenau verbindet Dajana ein absolut inniges Verhältnis – und ein Gefühl von Heimat. „Das Familiäre in der 30.000-Einwohner-Stadt“ gefällt ihr einfach unglaublich gut. Auch wenn sie momentan überwiegend in Süddeutschland lebt, besucht sie immer wieder die Orte, an denen sie aufwuchs.

Der Hausberg der Ilmenauer, der Kickelhahn, war für Dajana eher eine späte Liebe. Aber dafür eine umso innigere, weil der Turm auf 861 Metern Höhe mit seiner Aussicht „ein toller Ort zum Für-sich-Sein ist“, um den Kopf freizukriegen. Ein Gegenpol zur Welt des Leistungssports, in der um Tausendstelsekunden gekämpft wird. Auf dem Kickelhahn kann Dajana abschalten, Luft holen und immer wieder zu sich finden. Genau wie an ihrem nächsten persönlichen Hotspot.

„Ich bin ein absoluter Wasserfan.“ Dieses Statement führt uns zum Haus am See. Von Klein auf verbrachte sie viel Zeit im dortigen Schülerfreizeitzentrum beim Basteln oder beim Spielen im kleinen Tierpark. „Das Wasser machte das Haus am See später auch zu einem Ort der Ruhe für mich. Ich muss gar nicht reinspringen, einfach am Steg sitzen und die Stimmung genießen. Das ist vielleicht meine Form von Yoga“, lacht Dajana.

Bei so viel Seelenbalsam darf das leibliche Wohl nicht fehlen. Nicht ohne Grund beginnt unser Tag mit Dajana im Café Schindler mitten in Ilmenau. Warum? Weil es sich dort „einfach wie bei Mama“ anfühlt oder wie der Besuch bei den Großeltern zu Kaffee und Kuchen, schwärmt die Rennrodlerin.

Apropos Kuchen: Dajanas Favoriten sind die Erdbeersahneschnitte und der Sägespänekuchen, ein mit Mandeln und Kokosraspeln garnierter Schokokuchen. Im Café kennt man die Sportlerin schon lange. Denn hier schlemmt Dajana regelmäßig – zumindest soweit ihre Ernährungspläne es zulassen. Und dass die Angestellten bei jedem Lauf von Dajana mitfiebern, ist natürlich absolute Ehrensache unter echten Ilmenauern.