Zum Inhalt springen
Stuntman aus Thüringen: Benjamin Nippe ist normalerweise in "Action".

Von Thüringen in die Matrix: der Stuntman aus Zeulenroda-Triebes

Ob spektakulärer Sprung ins kalte Wasser oder in Flammen aufgehen – Stuntman Benjamin Nippe mag es gefährlich. Aber nur im Film, denn seine Freizeit verbringt er in seinem beschaulichen Heimatort Zeulenroda-Triebes in Ostthüringen. Hier schätzt er die Ruhe, das Familiäre, die Nachbarschaftlichkeit und vor allem: die schöne Natur. Letztere bietet ihm auch die Trainingsmöglichkeiten, die er braucht, um seinem Beruf in der ganzen Welt nachzugehen.

Nervenkitzel als Beruf: vom Zappelphilipp zum Stuntman

Stuntman (oder -woman) ist ein seltener Beruf: Nur 150 Profis gibt es in Deutschland. Benjamin Nippe ist eigentlich gelernter Anlagenmechaniker für Schweißtechnik. Die Karriere als Stuntman startete ziemlich ungeplant – es ergab sich irgendwie. Nippe sagt: „Ich war schon immer ziemlich quirlig und mochte Bewegung.“ Darum machte er viel Sport: Als Achtjähriger fing er mit Judo an, Taekwondo, Mountainbike und mehr kamen dazu.

Den Weg zum Stuntman hat er einem anderen Thüringer zu verdanken: Über das Judo kam er in Kontakt mit Mike Möller, einem Stuntman aus Bad Lobenstein, knapp 50 Kilometer südwestlich von Triebes. Der ermunterte ihn, es doch hauptberuflich als Stuntman zu versuchen. Erst übernahm er kleine Szenen in Kurzfilmen oder sprang ein, seinen ersten Profijob bekam er dann 2013 in Jordanien – und blieb dabei.

Ab in die Matrix: arbeiten mit Keanu Reeves

Nippe arbeitet immer wieder international. Im vierten „Matrix“-Film spielte er einen Polizisten, der von Keanu Reeves im Zug beschossen wird – ein Traumjob. Bei „3 Engel für Charly“ war er auch dabei und 2023 bei „Retribution“ mit Liam Neeson. „Das sind tolle Referenzen“, sagt er, allerdings: Bei solchen Großproduktionen sei er nur einer von vielen. Am liebsten mag er kleinere Produktionen, wo er oft der einzige Stuntman ist. „Da kann ich mein Ding machen.“

Wenn deutsche Serien gefährlich aussehen, ist er oft beteiligt – etwa bei „Bella Block“, „Die Bergretter“, „Morden im Norden“, „Großstadtrevier“, „Soko Leipzig“ oder „Notruf Hafenkante“. Der bislang nächstgelegene Drehort war Greiz, 18 Kilometer von Zeulenroda-Triebes entfernt. Hier fanden die Arbeiten zur Disney-Plus-Serie „Sam – ein Sachse“ statt.

Um das Video anschauen zu können, müssen Sie das YouTube-Cookie aktivieren.

Und Action!

Benjamin Nippe: Stuntman aus Thüringen

Zeulenroda-Triebes: idealer Trainingsort und hilfsbereite Nachbarschaft

In Ostthüringen findet Nippe ideale Bedingungen zur Vorbereitung auf seine Jobs vor. Im Thüringer Vogtland gibt es viele Gelegenheiten für Bewegung, auf Rädern oder ohne, im Wasser oder am Boden. Nippe nimmt sich jeden Tag mindestens eine Trainingseinheit vor.

Seit seinem ersten Lebensjahr wohnt er in Triebes, das 2006 mit Zeulenroda fusionierte. Hier steht sein Elternhaus, daneben das seiner Großeltern. Neben den landschaftlichen Qualitäten schätzt er die Ruhe und die hilfsbereite Nachbarschaft des kleinen Ortes. Die Leute sind füreinander da, sagt Nippe.

Angst ist ein schlechter Ratgeber“: der bescheidene Stuntman

Nippe wird oft gefragt, wie das mit der Angst sei in seinem Beruf. „Darf man nicht haben“, sagt er. Was man braucht: Training, gute Vorbereitung, Professionalität, Respekt vor der jeweiligen Aufgabe und auch eine gewisse Bescheidenheit. Man müsse sich immer die Frage stellen: „Kann ich das überhaupt?“ Ein Sturz aus 15 Metern? Das hat er trainiert. Ein Sprung aus 25 Meter Höhe? Das wäre etwas für Spezialisten.

Er selbst ist Spezialist für Motorradstunts – und seit Beginn seiner Arbeit als Stuntman verletzungsfrei. Auch über das Alter macht sich Nippe keine Gedanken: „Die Schwerpunkte verlagern sich mit dem Alter. Wenn man eine gewisse Erfahrung hat, übernimmt man die Stuntkoordination. Oder überwacht die Sicherheit bei Action-Szenen. Das geht so weit, dass man die Regie bei Kameraeinstellungen unterstützt. Das Alter macht mir also keine Sorgen.“

Aktivurlaub im Thüringer Vogtland

Sie müssen kein Stuntman sein, um die vielseitige Landschaft des Thüringer Vogtlandes zu schätzen. Hier finden Sie 3 sportliche Ideen für einen Aktivurlaub in der Region:

  • Der Vogtland Panorama Weg: Auf fast 240 km erschließt dieser Wanderweg in 12 Etappen die zauberhafte Landschaft des Thüringer und Sächsischen Vogtlandes.
  • Die „Thüringer Städtekette“: Dieser Radweg führt auf 225 km von Altenburg bis nach Eisenach – und klappert dazwischen eine Vielzahl von Thüringer Städten und ihre Sehenswürdigkeiten ab.
  • Das „Zeulenrodaer Meer“: Zeulenroda-Triebes wird von der Talsperre Zeulenroda und der Weidetalssperre umschlossen, die zusammen das „Zeulenrodaer Meer“ bilden, ein lohnenswertes Ausflugsziel für (Wasser-)Sportbegeisterte.