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Vom Rodelschlitten ins Segelboot.

Den Eiskanal mit bis zu 154 Stundenkilometern runterrasen, das war die Welt von Johannes Ludwig. Für den 36-jährigen Oberhofer war Rennrodeln (fast) alles. Wenn der dreifache Olympiasieger nicht durch den Eiskanal preschte, fand und findet er bis heute Ausgleich beim Segeln oder Gärtnern. Im Mai 2022 gab der Familienvater das Ende seiner sportlichen Karriere bekannt. Bei der Weltmeisterschaft in Oberhof 2023 ist er trotzdem am Start – wenn auch nicht als Sportler, sondern als stolzer Botschafter für die Thüringer Kufensportfamilie.

Ludwig ist in Oberhof aufgewachsen und fand dort bereits in jungen Jahren ideale Trainingsbedingungen vor. Zum Rodeln kam er als 6-Jähriger durch ein Schnupperrodeln. Anschließend wurde er direkt Vereinsmitglied. Bis zuletzt fuhr er für den WSV Oberhof 05 und konnte neben zwei Weltmeistertiteln auch gleich drei Olympiasiege mit nach Hause bringen. Seine besondere Stärke? Der Start! Er ist mehrfacher Startrekordhalter auf diversen Rennrodelbahnen und handelte sich so den Spitznamen „Dynamit“ ein. Stolz gibt er zu: „Der Start war meine Domäne – da war eigentlich keiner besser.“ Auch wenn am Ende immer nur die Endzeit zählte.

„Meine Schwäche? Vielleicht zu viel Thüringer Bratwurst.“

Neben dem Eiskanal gehören der Alperstedter See und die Bleilochtalsperre zu seinen Lieblingsorten, die liebevoll auch „Lago di Alpi“ und das „Thüringer Meer“ genannt werden. Denn nicht nur Sport auf gefrorenem Wasser begeistert Johannes. Seine zweite Passion gilt dem Segeln, wo der ehemalige Spitzensportler zur Ruhe kommen kann. Wie praktisch, dass er ein Segelboot sein Eigen nennt.

  • Johannes Ludwig hockt vor einem Blumenbeet und betrachtet eine Blume genauer.
  • Johannes Ludwig lehnt sich auf eine umgedreht Gartenharke und lächelt in die Kamera. Auf seinem Kopf sitzt ein Sonnenhut.

Eiskanäle runterzurauschen oder über das Wasser zu segeln, reicht dem Rennrodler jedoch nicht. Seine dritte Leidenschaft gilt dem Hobbygärtnern. Im eigenen Garten schaltet er den Kopf aus und kommt runter. So wie beim Grillen. Hier zeigt sich Johannes ganz menschlich: „Meine Schwäche? Vielleicht zu viel Thüringer Bratwurst“, gibt er schmunzelnd zu. Selbstverständlich hat er immer einen Vorrat dieser weit über den Freistaat hinaus beliebten Spezialität im Tiefkühler – typisch Thüringer eben.

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Veröffentlicht am:
24.10.2022