Mathias Kaden: Beats aus Gera für die weite Welt“

Thüringen ist nicht nur Ruhe und Idylle. Geht man durch die Städte Thüringens, hallen in einigen von ihnen Techno-Beats aus den Boxen der Clubs. Jena war lange ein Techno-Hotspot und selbst große Metropolen wie Berlin und Leipzig schauten in den Freistaat. Der DJ Mathias Kaden, der in Gera und Ronneburg aufwuchs, bringt Thüringer Beats in die ganze Welt.

Anfang der 1990er-Jahre wurde der Hype um Techno-Musik in Thüringen immer lauter. In Gera eröffnete der Szeneshop Undergroundwear. Zwischen Techno-Klamotten und Plattenspielern entwickelte sich hier eine DJ-Szene, die einige bekannte Künstler hervorbrachte. Einer von ihnen begeistert noch heute mit seinen Hits die ganze Welt: Mathias Kaden. Mit seinen Beats ist der DJ über die Grenzen Deutschlands bekannt – von Ibiza bis nach Tokio.

Das „Muna“ ist ein kleiner, aber feiner Technoclub in Bad Klosterlausnitz – nicht gerade der Nabel der Technowelt. Und trotzdem lässt es sich Mathias Kaden nicht nehmen, hier immer wieder aufzulegen. Das absolute Kontrastprogramm zu den Locations, für die Kaden sonst gebucht wird, denn der Geraer gehört zu den Stars der internationalen DJ-Szene. So tanzen regelmäßig mehrere Tausend Partygäste im „Amnesia“ auf Ibiza zu seinen Sets. Aber auch in England, Nord- und Südamerika und vor allem in Japan wird der Familienvater für seine Sounds gefeiert.

Nicht nur international begeistert der DJ mit seiner Musik, auch die Fans in der Heimat können nicht genug von ihm bekommen. So wird Mathias Kaden regelmäßig für das „SonneMondSterne-Festival“ gebucht, das jährlich auf dem Campingplatz Saalburg Beach gefeiert wird.

Bekannt ist Mathias Kaden unter seinem Pseudonym „Mathimidori“. Der Künstlername setzt sich zusammen aus „Midori“, was „grün“ bedeutet und aus dem Namen, den er in Japan – dem Land, in dem seine minimalistische Techno-Musik besonders gut ankommt – hat: „Mathi“.

Allein bis zum Jahr 2020 zählte Mathias Kaden 4.000 Auftritte und auch während der Corona-Pandemie konnte den Künstler nichts stoppen. Auch wenn Partys in diesen Jahren stillgelegt waren, blieb Kaden seiner Leidenschaft treu – in seiner Heimatstadt Gera produziert er in diesen Jahren ein neues Album. Entstanden in einem Studio in Gera Langenberg, machte das Album „Akebono“ seinem Namen, der japanisch für „Sonnenuntergang“ ist, mit seinen Beats alle Ehre.

Wie passt eine Stadt wie Gera in das Leben eines Star-DJs, der heute auf Ibiza, morgen in New York und übermorgen in Buenos Aires vor tausenden Tanzwütigen auflegt? Warum zieht es Mathias Kaden nicht in eine große Metropole?

Weil Gera ihm etwas bieten kann, was er woanders vermissen würde: Neben seinen Freunden ist es die Ruhe und Beschaulichkeit, die er hier im Osten Thüringens findet. Etwa wenn er sich um seinen kleinen Weinhang kümmert oder beim Pilze sammeln im Thüringer Wald Kraft tankt, um wieder mit voller Energie für seine Fans da zu sein. Denn die können es kaum erwarten, sich zu seinen Beats zu bewegen.

Mit sieben Jahren kommt Mathias Kaden nach Gera, seitdem ist es seine Heimat. Mit 14 fängt er an, mit Techno-Musik zu experimentieren, und bereits zwei Jahre später legt er öffentlich auf. Seit er 18 ist, zieht es ihn zum Auflegen in die weite Welt hinaus. Doch seinen Mittelpunkt findet Kaden immer wieder in Gera. Sein Leben ist eine Geschichte zwischen Heimat und Fernweh, zwischen Gera und New York, zwischen Gera und Ibiza, zwischen Gera und Tokio. Aber: Es ist immer wieder Gera. „In Gera bin ich wieder nur ich, der Mathias. Nicht der Star-DJ, dem die Leute zujubeln“, erklärt er.

So ist Mathias Kaden am Wochenende der DJ, der in den Clubs dieser Welt auflegt und mit seinen Beats die Menschen begeistert, doch unter der Woche ist er der Familienvater aus Thüringen – zwei Leben, die den Musiker nicht zufriedener stimmen könnten.