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Thüringer Bratwürste liegen fertig gegrillt auf einem Teller eines Tresens.
Keine Veranstaltung findet ohne die originale Thüringer Bratwurst statt.

Thüringer Bratwurst.
Kultur trifft Kulinarik.

Sie ist mindestens 15 Zentimeter lang, mittelfein und kommt roh oder gebrüht auf den Rost. Was sich ein wenig nüchtern anhört, beschreibt eine echte Delikatesse: die Thüringer Bratwurst. Doch was ist das Geheimnis der Kult-Spezialität, die im Osten Thüringens auch „Roster“ genannt wird?

Welche Zutaten heute genau in die Wurst kommen, ist das Geheimnis eines jeden Metzgers. Grundsätzlich besteht sie aber aus Schweinefleisch, gemischt mit verschiedenen Gewürzen. Kleines Schmankerl: Durch Thüringen zieht sich auch der sogenannte Bratwurst- oder Kümmeläquator: Nördlich des Rennsteigs, wo die Wurst meist „Rostbratwurst“ genannt wird, findet sich Kümmel in der Bratwurst.

Niemals mit Ketchup.

Darauf verzichten die Südthüringer und sind überzeugt, dass dies für das Aroma der Bratwurst unabdingbar ist. Ein gern propagiertes Muss für den Genuss: Senf als Zutat. Niemals Ketchup. Aber das entscheidet natürlich jeder selbst, es kommt ja eben auf die Wurst an.

Erstes deutsches Bratwurstmuseum.

Klar, dass Thüringen seiner historischen Köstlichkeit eine besondere Bühne geben muss: mit dem Ersten Deutschen Bratwurstmuseum. Eröffnet wurde es 2006 in Holzhausen. Von Anfang an machte das legendäre Grillgut auch als Ausstellungsstück Appetit auf mehr. So stand 2020 ein Umzug nach Mühlhausen inklusive Vergrößerung an. Eine kluge Entscheidung, wie sich nur drei Jahre später zeigt. Denn die Besucherzahlen wuchsen weiter und so entschied man sich, einmal mehr umzuziehen. Diesmal innerhalb Mühlhausens, in einen eigens für das Museum errichteten Neubau. Dabei ist eine ganze Erlebniswelt entstanden, die die über 600-jährige Geschichte der Bratwurst unterhaltsam präsentiert.

Ein heiß geliebter Botschafter.

Als Postkartenmotiv reiste die Bratwurst schon um die Jahrhundertwende durchs ganze Land und sorgte dafür, dass Thüringen in aller Munde war. Ein Beleg für den Stolz der Thüringer auf ihre kulinarische Spezialität ist das Notgeld (Geldersatzscheine) aus Rudolstadt, Leutenberg. Es ist in der unteren Reihe abgebildet und stammt aus den Jahren 1918 bis 1921. Im Jahr 2022 wurde die Thüringer Bratwurst schließlich sogar in das „Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes“ aufgenommen.

Drei Postkarten von 1899 bis 1916 zeigen in einer Reihe verschiedene historische Motive der Thüringer Bratwurst. In der Reihe unter den drei Postkarten sind drei Geldersatzscheine aus den Orten Rudolstadt um 1918 und Leutenberg und Jena aus dem Jahr 1921 zu sehen. Sie zeigen ebenfalls Abdrucke Thüringer Wurstspezialität.
Drei Postkarten von 1899 bis 1916 zeigen auf der linken Seite verschiedene historische Motive der Thüringer Bratwurst. Auf der rechten Seite sind drei Geldersatzscheine aus den Orten Rudolstadt um 1918 und Leutenberg und Jena aus dem Jahr 1921 zu sehen. Sie zeigen ebenfalls Abdrucke Thüringer Wurstspezialität.
Oben im Bild ist eine Postkarte aus dem Jahr 1916 und unten ein Geldersatzschein aus dem Ort Jena des Jahres 1921 zu sehen. Beide zeigen Abdrücke Thüringer Wurstspezialität.
Auf einem Grill liegt eine Reihe von fertig gegrillten Bratwürsten. Dahinter liegen auf einem Teller noch rohe Würste nebst einem Aufstrich und einer Grillzange aus Holz.
Auf dem Grill brutzeln die Originalen Thüringer Bratwürste vor sich hin.

So erkennt man die echte Thüringer Bratwurst

  1. Länge: 15-20 Zentimeter lang
  2. Gewicht: 100-150 Gramm schwer
  3. Zubereitung: Roh oder gebrüht direkt gegrillt

Veröffentlicht am:
13.03.2024