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Mit Spaß und Ehrgeiz ist Max Langenhan immer voll bei der Sache.

Max Langenhan: Thüringer Rennrodler auf Olympia-Kurs

Der im Thüringer Wald geborene Max Langenhan ist als Rennrodler rund um den Globus erfolgreich. Jetzt bereitet er sich auf die Olympischen Winterspiele 2026 in Milano Cortina vor. In Thüringen findet er dafür ideale Trainingsbedingungen – denn seine Heimbahn in Oberhof ist eine der anspruchsvollsten der Welt. Aber auch abseits des Eiskanals hat das Thüringer Mekka des Wintersports dem sechsfachen Weltmeister einiges zu bieten.

Rennrodler wie Max Langenhan trainieren in Oberhof nicht nur im Winter, sondern auch den ganzen Sommer über. Kraft, Athletik, Ausdauer, Koordination und Beweglichkeit stehen auf dem Programm, insgesamt etwa 30 bis 40 Stunden Training in der Woche. Im Winter geht es dann ein- bis zweimal täglich auf die Rodelbahn – und für Wettkämpfe in die ganze Welt. 

Dieses Jahr ist das Training besonders intensiv, schließlich bereitet sich der Rennrodler auf die Olympischen Winterspiele im Februar 2026 in Italien vor. Die Olympia-Bahn in Cortina d’Ampezzo durfte Max Langenhan im März 2025 als einer der ersten Athleten von der richtigen Starthöhe aus testen – eine Fahrt, die sehr viel Spaß gemacht und einen Ausblick auf das große Sportereignis des kommenden Winters gegeben habe: „Cortina wird sehr interessant. Ein Höhepunkt nach vier Jahren harten Trainings, vielen Weltmeisterschaften und Weltcups. Ein einzelnes Rennen, was man nur alle vier Jahre bestreiten darf.“

Aus Thüringen in die Welt: Trainieren für Olympia

In Oberhof befindet sich auch einer von vier Olympiastützpunkten Thüringens. Hier werden Sportler in verschiedenen Bereichen für die anstehenden Wettkämpfe vorbereitet. Ein großer Trainingsstab, drei Physiotherapeuten und ein Mechaniker stehen Max Langenhan zur Seite. „So viele Leute hier haben einen Anteil an den Erfolgen und Medaillen. Für mich ist es wichtig, dass ich das nicht nur für mich mache, sondern für alle, die hier ihren Teil dazu beitragen.“

Neben den Menschen hinter den Kulissen gibt es noch ein wichtiges Stellrädchen für den Erfolg: das Zusammenspiel zwischen Rodler und Schlitten. Denn: „Der schlechteste Athlet mit dem besten Schlitten wird nichts und der beste Athlet mit dem schlechtesten Schlitten wird nichts. Deswegen muss man die Symbiose finden, beides auf ein sehr hohes Niveau zu bringen“, erklärt Max Langenhan.

Der Schlitten ist komplett auf den Athleten zugeschnitten – das ist bereits im Juniorenbereich so. Hierfür sorgen Mechaniker und die FES (Förderer- und Entwicklungsanstalt für Sportgeräte Deutschland). Max Langenhan verbringt selbst viel Zeit in der Werkstatt, um seine eigenen Ideen in die Gestaltung einfließen zu lassen. Hier liegt der Fokus auf den Details, die beim Fahren für ihn spürbar sind.

  • Max Langenhan schaut persönlich in der Schlitten-Werkstatt vorbei.

  • Frische und Qualität: ausgewogene Ernährung ist ein entscheidender Erfolgsfaktor.

Nicht zu vernachlässigen sind in diesem Zusammenspiel am Ende auch Fitness und Gewicht des Athleten. „Man kann noch so viel tun und machen – ohne das perfekte Zusammenspiel von Ernährung, Training und vielleicht noch Schlaf funktioniert einfach nichts“, sagt der Spitzensportler. Mit seinem langjährigen Werbepartner RiMa Fresh Fruits gelingt es ihm, bestmöglich auf seine Ernährung zu achten und weitestgehend auf histaminhaltiges Essen zu verzichten – mit kleinen Ausnahmen für die kulinarischen Highlights seiner Heimat.

„Ich genehmige mir schon mal eine Thüringer Bratwurst.“

Die Bratwurst kann dann nach dem ganzen Fitnessplan unter Umständen auch mal zur mentalen Gesundheit beitragen, die bei all dem Druck enorm wichtig ist. Dafür nimmt sich Max Langenhan mentale Konzentrationsphasen – und ist beim Starten ganz entspannt. Denn Lockerheit ist für ihn der Schlüssel, um seine Leistung auf den Punkt zu bringen. Sich schon Tage vorher verrückt machen? Nicht hilfreich. Die Konzentration kommt dann, wenn es losgeht, sagt er: „Für mich ist das immer der Punkt, wenn ich mein Visier aufsetze. Dann weiß ich, ich bin in meinem Tunnel, jetzt geht es darum, die 110 Prozent abzuliefern.“

„Hier wird Sport gelebt“: Oberhof

Auch wenn er im Winter viel unterwegs ist, bleibt Oberhof für den Sportsoldaten Max Langenhan der Dreh- und Angelpunkt: „Ich habe auf der Welt schon alle Trainingsorte gesehen und ich würde es immer wieder so einschätzen, dass ich die besten Trainingsmöglichkeiten habe. Und ich weiß auch, dass viele neidisch darauf sind.“ 

Oberhofs Vorteil: Alles liegt hier nah beieinander, die Wege sind kurz, viele Spezialisten sind vor Ort – und das könne das Zünglein an der Waage sein, wenn man auf Spitzensportler-Niveau trainiert, so Langenhan. „Man kennt jeden Zentimeter der Bahn, man kennt jeden Mitarbeiter an der Bahn, man kennt vom Auftransportfahrer über den Bahnsprecher, über den Eismeister jeden persönlich.“ Viele engagierte Ehrenamtliche sorgen auch abseits der Bahn dafür, dass alles läuft und die Details stimmen – von der großartigen Stimmung und den vollen Rängen mal ganz abgesehen.

„Thüringen bietet mir optimale Trainingsmöglichkeiten.“

Max Langenhan

Die Rodelbahn in Oberhof ist eine der schwierigsten Bahnen der Welt – ein klarer Heimvorteil für die dort trainierenden Sportler. Die Bahn hat eine hohe Eisqualität und bietet bei allen Temperaturen perfekte Bedingungen – auch dank der vielen Spezialisten, die im Hintergrund mitarbeiten. „Dass man alles so in Kombination hat – da ist Oberhof schon fast einzigartig“, sagt Langenhan.

Auch für den Nachwuchs bietet die Bahn ideale Trainingsmöglichkeiten: fünf verschiedene Starthöhen, ein facettenreicher Eiskanal mit verschiedenen Kurven und einem Kreisel. Damit ist sie eine der besten, um den Rodelsport zu lernen, trotz des hohen Schwierigkeitsgrades. Die Modernisierungen der letzten Jahre haben speziell für den Nachwuchs mit eigenen Starts und Umkleiden die Möglichkeiten verbessert.

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Max Langenhan: Weltmeister aus Thüringen

Max Langenhan ist ein waschechter Thüringer. Geboren wurde er in Ernstroda, einem Stadtteil von Friedrichroda (die Unterscheidung ist „ganz wichtig bei uns!“, betont er). Heute lebt er in der Nähe von Arnstadt und fährt – wenn er nicht gerade für Wettbewerbe unterwegs ist – zum Training fast täglich ins ca. 30 Minuten entfernte Oberhof. 

Begonnen hat seine Laufbahn bereits in der Grundschule – doch bis er das erste Mal auf dem Schlitten saß, dauerte es. Erst nach zwei Jahren Athletiktraining kommt er auf die Rodelbahn, eine Fahrt, die er schmunzelnd als „Himmelfahrtskommando“ bezeichnet: „Meine Trainerin hat mich das erste Mal auf den Schlitten gelegt und losgelassen, und dann war ich auf mich allein gestellt.“ 

Am Anfang ließen die Erfolgserlebnisse auf sich warten, nicht leicht für den ehrgeizigen Schüler. „Viel üben hilft dann doch“, gibt er zu, und so schafft er es aufs Sportgymnasium – eine große Ehre. Dort ist er anfangs zu leicht und zu klein, um mit dem Einsitzer zu trainieren. Irgendwann kommen der Wachstumsschub und damit auch die Erfolgserlebnisse, mit denen er endgültig Blut leckt am Rodelsport.

„Thüringen ist meine Heimat.“

Max Langenhan

Doch auch neben dem Sport hat Thüringen für Max Langenhan viel zu bieten: „Es ist einfach wunderschön hier. Man hat alles von Natur bis Großstadt, man kann alles erleben. Ich glaube, es gibt keinen schöneren Lebensmittelpunkt für mich. Vielleicht könnten wir noch ein, zwei riesengroße Berge haben!“, sagt er lachend. 

  • Max Langenhan

    Geburtsdatum: 21. Februar 1999

    Geburtsort: Ernstroda/Friedrichroda 

    Beruf: Sportsoldat (Bundeswehr)

    Disziplin: Rennrodeln, Einsitzer

    Karrierehöhepunkte: U23-Weltmeister 2021, 6-facher Weltmeister (2023, 2024, 2025) 

    Hobbys: Mountainbiken, Volleyball, Fußball, Skifahren