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Deutscher Pavillon: Tradition, Innovation und Genuss auf der Expo in Osaka

Thüringen in Japan: Erfolgreiche Ländertage auf der EXPO 2025 in Osaka

Die Expo in Osaka von April bis Oktober 2025 war für Thüringen ein voller Erfolg! Unter dem Motto „Designing Future Society for Our Lives“ präsentierte der Freistaat in der Hauptausstellung nachhaltige Innovationen und ein vielfältiges Bühnenprogramm während der Länderwoche. 

Im deutschen Pavillon mit dem Leitthema „Wa! Germany“ konnten Besucher die Textilfaser Lyohemp® kennenlernen, die vom Thüringischen Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung (TITK) entwickelt wurde. Diese Faser aus Hanfreststoffen überzeugt durch ihre ökologischen Vorteile. Sie bietet eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen, meist petrochemischen Materialen und verbraucht in der Herstellung deutlich weniger Wasser als Baumwolle. Der geschäftsführende Direktor des TITK, Benjamin Redlingshöfer, stellte im Rahmen der Länderwoche zudem höchstpersönlich eine Weltneuheit vor: das erste Poloshirt, das aus einer dreifach recycelten Cellulosefaser hergestellt wurde – ohne dabei durch die wiederholten Recyclingprozesse an Qualität zu verlieren. 

  • Weltneuheit: Benjamin Redlingshöfer und das neu entwickelte T-Shirt

  • „300% Recycling“: Faser, die bereits drei Recyclingprozesse durchlaufen hat

Ebenfalls vorgestellt wurde Caremelt®, ein biobasierter und vollständig biologisch abbaubarer Schmelzklebstoff des TITK, der vielseitig einsetzbar ist – etwa für Verpackungen, Textilien oder auch Möbeldesign. Mit dem Sozialprojekt AGATHE – „Älter werden in der Gesellschaft“ stellte Thüringen eine Lösung auf gesellschaftlicher Ebene vor. Das Projekt zielt darauf ab, ältere Menschen besser in die Gemeinschaft zu integrieren und dadurch soziale Teilhabe zu fördern. 

Vielfältiges Bühnenprogramm und Thüringer Kulinarik

Japan und Thüringen: eine langjährige Partnerschaft

Presse und Social Media auf der Expo in Osaka

Vielfältiges Bühnenprogramm und Thüringer Kulinarik

Gleich zum Auftakt der Länderwochen im Deutschen Pavillon hatte Thüringen seinen großen Auftritt – und konnte eindrucksvoll unter Beweis stellen, dass der Freistaat kulturell, technologisch und wirtschaftlich einiges zu bieten hat. Ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm mit Live-Interviews, Filmpräsentationen, spannenden Geschichten und Musikprogramm präsentierte Thüringen als Grünes Herz Deutschlands mit einer reichen Kulturlandschaft, spannender Forschung und Wirtschaft sowie einzigartiger Natur. 

Zwei berühmte Botschafter: Johann Sebastian Bach und der Thüringer Gartenzwerg

Auf der Bühne sorgte der bekannte und in Apolda geborene Moderator Marco Schreyl gemeinsam mit dem japanischen Radiomoderator Akira Kashima für eine lebendige Performance. Ein besonderer Publikumsmagnet war auch der Auftritt des weltweit bekannten und insbesondere in Japan beliebten Komponisten Johann Sebastian Bach, der als berühmter Sohn Thüringens und charismatischer Botschafter des Freistaats in Form einer interaktiven Schauspielfigur auftrat. Der gebürtige Eisenacher verbrachte fast die Hälfte seiner Lebenszeit in Thüringen – und beeinflusst bis heute so viele andere Musiker wie kaum ein anderer. 

In Osaka begrüßte Bach die Gäste, lud zu Selfies ein, begleitete künstlerische Darbietungen und vermittelte die bedeutende musikalische Tradition des Freistaats. Gleichzeitig war der berühmte Komponist auch digital erlebbar: In der Web-App des Deutschen Pavillons leitete er Gäste interaktiv durch Thüringens reiche Kultur, spannende Zukunftsthemen und kulinarische Besonderheiten. 

 

  • Bühnenstar auf der Expo: Johann Sebastian Bach als Thüringer Botschafter

  • Interaktive Schauspielfigur begeistert internationales Publikum

Unterstützt wurde Bach von einem weiteren Botschafter Thüringens: dem Gartenzwerg. Er ist ein markantes Symbol Thüringer Handwerkskunst und gehört zu den immateriellen Kulturgütern der UNESCO. Die kleinen Figuren sind heute in Gärten der ganzen Welt zu finden, aber was die wenigsten wissen: Ihre Ursprünge liegen in Thüringen. 

Die Gartenzwerge in Osaka wurden nicht nur als Figuren auf der Bühne und als limitierte Sonderedition im Souvenirshop des Deutschen Pavillons angeboten, sondern standen auch exemplarisch für über ein Jahrhundert Tradition, Kreativität und lokale Wertschöpfung. Ein besonderer Programmpunkt war der „Zworkshop“ der traditionsreichen Zwergstatt Gräfenroda, der letzten originalen Gartenzwerg-Manufaktur der Welt. Hier konnten Besucher insgesamt 320 eigene Gartenzwerge bemalen – eine Mitmachaktion, die sich sowohl bei großen als auch kleinen Besuchern großer Beliebtheit erfreute. 

Musikalisch begleitet wurde der Auftritt des Freistaats durch den Thüringer Pianisten und Entertainer Felix Reuter. Mit seinem Programm „Der verflixte Bach“ brachte er echtes Thüringer Flair nach Japan. Er improvisierte spontan durch 300 Jahre Musikgeschichte und lockte damit die Expo-Besucher in den Deutschen Pavillon. Außerdem sorgte die Weimarer Cover-Band „Golden Mary“ mit internationalen Hits für gute Stimmung. Mit Rock, Pop, Soul und Rock ’n’ Roll begeisterte sie die Besucher und setzte Evergreens gekonnt in Szene.

Kulinarische Erlebnisse

Auch das kulinarische Angebot fand in Osaka großen Zuspruch. Im Restaurant „Oishii“, übersetzt „lecker“, konnten die Messebesucher bekannte Thüringer Spezialitäten wie Bratwurst und den Thüringer Kloß genießen – teilweise auch innovativ angepasst an die japanische Küche. So entstand ein spannender kulinarischer Austausch zwischen den Kulturen, der sowohl von internationalen als auch deutschen Gästen sehr positiv aufgenommen wurde. 

Japan und Thüringen: eine langjährige Partnerschaft

Die Ländertage verdeutlichten eindrucksvoll, wie tief die Beziehungen und die enge Zusammenarbeit zwischen Thüringen und Japan verwurzelt sind. Besonders im Bereich der Photonik sind die Verbindungen sehr eng. 

Die wissenschaftliche Zusammenarbeit ist ein weiteres starkes Bindeglied der gegenseitigen Beziehungen. Die Friedrich-Schiller-Universität Jena und die Technische Universität Ilmenau unterhalten zahlreiche Partnerschaften mit japanischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen. 

Auch das kreative Handwerk bringt Thüringen und Japan näher zusammen: Unternehmer Hans-Georg Kellner hat in Japan innovative Spielplätze realisiert und seine beliebten „Kellner Steckfiguren“ finden dort großen Anklang. Während der Ländertage wurde eine speziell für den japanischen Markt geschaffene Sonderedition vorgestellt: „Johann Sebastian, die Bach-Forelle“ aus Buchenholz. Ursprünglich für ein japanisches Dorf entworfen, begeisterte diese Sammelfigur das Publikum und lud zum Ausprobieren ein.

Expo digital auch in Thüringen erlebbar

Wer nicht nach Japan reisen konnte, erhielt während der Ländertage auf den Social-Media-Kanälen des Standortmarketings, Facebook und Instagram, zahlreiche Live-Einblicke, Berichte und Hintergrundgeschichten direkt aus Osaka. Durch Stories, Livestreams und Foto-Updates konnten die Höhepunkte der Thüringer Darstellungen in Echtzeit aus der Ferne miterlebt werden. 

Thüringen auf der Expo 2025: Zahlen, Daten und Fakten

Ländertage: 16. – 19. Juni 2025

Tägliche Besucherzahl im Pavillion: ca. 700

Moderation: Marco Schreyl und Akira Kashima

Acts: Weimarer Coverband „Golden Mary Band“, Pianist und Musikkabarettist Felix Reuter

Social-Media-Impressionen: 1,5 Millionen

Kooperationspartner:

TITK (Thüringisches Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung Rudolstadt)

Gartenzwerg-Manufaktur Zwergstatt Gräfenroda

Kellner Steckfiguren

Agathe e.V. / TMSGAF